Die Methode
Wie wir arbeiten: Die Fallmethode
Die Fallmethode (engl. case method) ist eine in den USA entwickelte Ausbildungsmethode, die insbesondere im betriebswirtschaftlichen Hochschulunterricht und in der Personalentwicklung zur Aus- und Weiterbildung von Führungskräften verwendet wird. Entwickelt an der Harvard Universität (USA) wurde sie erstmals 1914 bei Kursen der Rechtswissenschaft eingesetzt. Seither kommt sie weltweit an zahlreichen Lehrinstituten zum Einsatz.
Die Fallmethode nutzt reale oder simulierte Situationen oder Praxisbeispiele, die kurz beschrieben werden und meistens eine zu fällende Entscheidung als zentrales Element präsentieren. Deren Bearbeitung durch die Lernenden in Arbeitsgruppen fördert die Aneignung und Festigung von fachlichem, methodischem und sozialem Wissen und Können.
Sie ist eine aktive Lernmethode, denn die eigene Entdeckung führt zum Erwerb neuartiger Fähigkeiten, regt zum eigenen Denken und Erfahren an. Ein Fokus liegt dabei auf der Entscheidungsfindung: Teilnehmer erlangen die Fähigkeit, sich im Alltag sicher zu entscheiden und sicher zu handeln, auch in Situationen, in denen eine klare Abwägung der Gegebenheiten nicht einfach ist.
Die Fallmethode basiert auf der Erfahrung, dass wir Probleme sachlicher diskutieren, wenn wir nicht direkt persönlich betroffen sind. In den Fällen werden Alltagssituationen beschrieben, die fast jeder Teilnehmer des jeweiligen Kurses so schon erlebt hat. So haben die Teilnehmer die Möglichkeit, über Stärken und Schwächen der Personen in den Fällen zu sprechen, ohne eigene Fehler offenbaren zu müssen. Durch die Diskussion der aufgeworfenen Probleme und das gemeinsame Finden möglicher Lösungen werden die Reflexion und das Problemlösen eingeübt und verbessert.
Die Bearbeitung der Fälle erfolgt in dem Vierschritt: Persönliches Studium, Austausch zwischen den Ehepartnern, Besprechung in Kleingruppen sowie der systematischen Analyse im Plenum. Dabei spielt immer wieder der Dreiklang „Fakten benennen, Probleme identifizieren und Lösungen entwickeln“ eine Rolle. Das Studium des Falls gibt Gelegenheit zur Analyse, zur Diagnose und zur Suche möglicher Alternativen zur Lösung der vorgestellten Probleme.Durch die wiederholte Anwendung der Methodik entwickelt sich die Gewohnheit in der Entscheidungsfindung durch ausgewogene Analyse und Diagnose der eigenen Situation.